Donnerstag, 6. September 2012

Käse-Herstellung - die Haudraufmethode!

Käse selber herstellen - Der erste Versuch

Die Anfangssituation sah so aus: keine Ahnung, keine Ausrüstung, keine Geduld, kein Bock Geld auszugeben! Ich wusste zwar, das man für Käse Lab braucht, aber geht es nicht auch ohne? Ich meine, Milch wird auch so dick, wenn sie sauer wird, oder?

Ich habe also im Internet gesucht, aber keine wirklich aussagekräftigen Antworten gefunden. Nachdem ich mich durch gefühlte achthunderttausend Foren geklickt hatte, in denen intensivst planzliche und andere vegetarische Labersatzstoffe diskutiert wurden, habe ich schließlich aufgegeben  und es einfach ausprobiert.

Das Ziel an dieser Stelle: Käse herstellen ohne Lab.

Um die Antwort vorwegzunehmen: Es ist möglich, ohne Lab ein Käse-ähnliches Produkt herzustellen. Ob sich der Aufwand lohnt, sei jedoch dahingestellt.


Was war also zu tun? Ich musste die Milch irgendwie 'dicklegen', also ansäuern, bis sie fest wird. Kein Problem - Milchsäurebakterien rein - befinden sich in jeder Buttermilch, Joghurt und ähnlichem. Ich habe also einen Liter Milch (H-Milch) mit einem Schuss Buttermilch angeimpft und über Nacht stehen lassen. Am nächsten Morgen nachgesehen...und tatsächlich, die Milch war schön fest geworden.

Ich habe diese Masse dann wie überliefert in Würfel geschnitten, damit die Molke austreten kann. Auch dies funktioniert soweit noch ganz gut. Zu diesem Zeitpunkt war ich also der stolze Besitzer von Milchprotein-Würfelchen, die in der Molke herumschwammen. Womit wir aber nun zum Problem der Situation kommen. Diese Würfelchen sind recht schüchtern und schreckhaft. Wenn man sie berührt, schreien sie kurz 'Fass mich nicht an!' und zerfallen. Es war ein ziemliches Massaker, als ich versuchte, die Masse in einem Tuch abtropfen zu lassen.

Die gute Nachricht: an diesem Punkt hat man im Prinzip Frischkäse. Etwas salzen, und es ergibt einen passablen Brotaufstrich.


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